Man kann nicht länger
als drei Tage in Bayreuth sein, ohne irgendwas mit Hitler ans Bein zu
kriegen. Dazu muss man nicht einmal in die Villa Wahnfried gehen, wo
ihn die kleinen Wagners Onkel Wolf genannt haben. In Wahnfried
ließ man Hitler aufs Sofa. Geschlafen hat er aber gern woanders.
Hitlers Lieblingshotel war das Hotel Bube. Das Hotel Bube ist in Bad
Berneck, mit einem Volkswagen in einer halben Stunde von Bayreuth aus
gut erreichbar. Ich habe es ausprobiert, ich war in Bad Berneck.
Das Hotel Bube gibt es noch. Das Hotel Bube sieht heute aus, als habe
man etwas für eine deutsche Version von "Shining" gebaut. Oder
"Psycho". Hohl und gefährlich. Schräg gegenüber vom
Hotel Bube ist das dichtgemachte Bad Bernecker Postamt. Hohl, aber
bloß traurig. Als Hitler nicht mehr kam, ging es dem Hotel Bube
nicht besser. Irgendwann hat es aufgegeben. Später war es, soweit
ich weiß, eine Weile ein Asylantenheim. Geschichte ist eben doch
nicht ohne Witz. Ein Asylantenheim! "Wenn das der Führer noch
erlebt hätte", sollen die alten Nazis von Franken da geseufzt
haben. Ja, wenn...
Lars
Ludwig v. d. Gönna, 2008
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