Ich
studierte
in
München
und arbeitete nebenbei als Filmjournalist. Da
lernte und lernt man eine Menge Leute kennen und ganz plötzlich
erreichte mich das Angebot, die Bayreuther Redaktion der Frankenpost zu
übernehmen. Und so kam ich also in die Stadt am Roten Main und
dort hinwiederum in Kontakt zu Herrn Rodler vom Kreis- jugendring. Zwei
Gespräche reichten und wir waren uns einig: „Wir sollten
Musikpro-gramme für junge Leute präsentieren. Teenagerpartys
in der Rosenau in Bayreuth, im Vereinshaus in Kulmbach, im
Schützenhaussaal in Hof, in Bamberg (um nur einige zu nennen)
waren die Folge.
Wie aber bekam man Kontakt zu Musikern und Sängern? Wiederum half
mir ein zufäl- liges Treffen mit Willi Riess, der eine sehr gute
Band leitete. Er sagte spontan ja…nun brauchten wir noch
Sängerinnen und Sänger. Und wieder kam mir ein Zufall zu
Hilfe:
Ich bekam von der Abend- post in Frankfurt das Ange- bot in
regelmäßigen Kolum- nen über Schlager (so nannte man
das damals noch) zu berichten. Natürlich zierte diese
Beiträge auch ein Bild von mir und die Plattenfirmen
überschütte- ten mich mit Einladungen zu Konzerten, Meetings,
Abendessen mit Stars und Sternchen.
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So
also
kam
es,
dass wir Bill Ramsey, Peter Wegen, Gaby King, Renate
und Werner Leismann, Drafi Deutscher, Billy Mo und zwei Dutzend weitere
Sängerinnen und Sänger gewannen, uns in Oberfranken für
einen Abend
(die Programme dauerten immer vier Stunden) zu besuchen. Und ich
erhielt plötzlich aus Luxemburg das Angebot, einen Monat lang als
Moderator aktiv zu sein. Camillo Felgen war mein Chef, Frank Elstner,
Dieter Thomas Heck und noch fünf Kolleginnen und Kollegen
arbeiteten
zu dieser Zeit mit im Team.
Aus dem Vier-Wochenjob wurde mehr, weitere neue Engagements bei Radio
Luxemburg und meine ersten Moderationen beim Bayerischen Rundfunk.
Zurück nach Oberfranken. Eine neue Stadthalle sollte gebaut
werden, mit
OB Hans-Walter Wild zusammen feilte ich an der Idee,
oberfränkische
„Künstler von morgen“ zu suchen und mit ihnen einen bunten
Abend zu
Gunsten der Stadthalle zu starten. Es wurde ein schöner Erfolg
für die
„Stadthallenkasse“ und natürlich war die „alte Halle“ bis auf den
letzten Platz gefüllt.
Damals führte ich auch Wettbewerbe durch, um neue Talente zu
finden.
Einmal fuhren wir dann mit einem VW-Bus voller junger Leute, um
bei
der Polydor in München vorzuspielen, einer namhaften
Schallplattenfirma. Kurioserweise fand dann der Manager der Polydor
ausgerechnet an mir Gefallen (ich war ja außer Konkurrenz dabei)
und
engagierte mich vom Fleck weg als Moderator der großen
Europatournee,
die von Wien über Zürich und Berlin bis nach Kopenhagen
führte und ich
war über Wochen hinweg mit Stars wie Paul Hörbiger, Lou
van Burg,
Trude Herr und Gus Backus zusammen…schon ein Erlebnis, plötzlich
in
gigantischen Hallen in Essen oder Wien zum Beispiel mit mehr als
fünfzehn Tausend Besuchern auf der Bühne zu stehen…kein
Vergleich zu
den oberfränkischen Sälen…
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In
Bayreuth
stellte
sich
ein junge Dame namens Susanne Focke vor, sang
und gefiel mir gut. Ich stellte einen Kontakt her zu einer namhaften
Plattenfirma in einem Vorort von Frankfurt, Susanne kam, sah und siegte
und hieß plötzlich: Susanne Regin. So steht es auch auf dem
Schallplattenlabel. Susanne lernte Peter Hinnen („Siebentausend
Rinder…“) kennen und heiratete ihn.
Erst jetzt, viele Jahre später, kam
ein Telefonkontakt zwischen uns zustande und ich erfuhr, dass die
Sängerin aus Bayreuth nun in Genf lebt. Solo, geschieden.
Ebenfalls etliche Jahre nach der „Oberfran- kenzeit“ übertrug mir
der
Bayerische Rund- funk die Zusammenstellung, Leitung und Moderation der
Sendung „Einen schönen guten Nachmittag“, Wir gastierten in
praktisch
allen Städten und größeren Orten des Freistaats. Und
wieder hatte ich
nun die Möglichkeit, Talente aus Oberfranken vorzustellen oder
Künstler, die ich aus anderen Programmen kannte, anzuheuern. Aus
Kulmbach zum Beispiel das „Plassen- burgtrio“, das viele Jahre im
damaligen Tanzcafe Schatz hoch über den Dächern Kulmbachs
spielte. Die
Geschwister Leismann waren wieder mit dabei, Bill Ramsey und und und.
Schlusspointe: für den Abend in der Bay- reuther Stadthalle setzte
ich
auch Herbert Hisel ein, einen Komiker, den ich bei einer gemeinsamen
Veranstaltung im ober- fränkischen Trebgast kennengelernt habe.
Aus
diesem Kontakt wurde mein erstes Management und binnen fünf Jahren
brachten diese Schallplatten (eine davon produzierten wir zum Beispiel
im damaligen Kulmbacher Union-Theater) vier Goldene und etliche
silberne Schallplatten ein. Nur wenige Tage nach einem
Produktions- gespräch in München verunglückte Hisel
tödlich. Seine
Schallplatten laufen noch immer. Erst dieser Tage erhielt ich wieder
Tantiemen überwiesen.
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