Lucky Schmidt
Der Mann hinter den Blackbones
(aus Forchheimer Neue Presse)
Er war
schon auf Europatournee, hat die großen Städte gesehen. Er
hat ein halbes Jahr mit seiner Band in Vietnam verbracht. Er war
deutschlandweit mit seinen Bands bekannt. Lucky Schmidt aus Bammersdorf
hat erst am Ostersonntag mit seiner Drum-Performance Shivas Dance im
Kino Forchheim die Zuschauer begeistert – seine Geschichte ist vielen
leider unbekannt.
„Ich bin ständig auf der
Suche nach neuen kreativen Projekten, alles andere wäre Stillstand“,
sagt uns Lucky Schmidt, als wir bei ihm vor Ort waren. Sein neulich
abgeschlossenes Projekt „Shivas Dance“ war solch ein kreatives Projekt,
das Lucky Schmidt in der Anlehnung an seine spirituellen Erfahrungen
einer Indien-Reise realisierte.
„Das möchte ich machen,
dachte ich damals, das ist Klasse was mein Papa macht“
Schon mit drei Jahren stand
für Ludwig – so sein wirklicher Name – fest, dass Musik das ist,
was er sein Leben lang machen will. Es folgte schon in frühen
Kindheitsjahren privater Klavierunterricht, sein Vater, selbst Musiker,
unterstützte seinen ambitionierten Sohn. Dieser war selbst
begeisterter Musiker und hatte Auftritte die ihm von Rio de Janerio bis
nach New York in den berühmten Madison Square Garden führten.
Das Musikerblut schien ihm sein Vater also vererbt zu haben.
1959 startet Lucky mit 14
Jahren seine Konditorlehre und war bis 1968 als solcher
beschäftigt. Sein Vater wollte, dass sein Sohn etwas Ordentliches
lerne und sich seine Leidenschaft somit selbst finanzieren könne,
was er auch tat. Während seiner Arbeit nahm er als Konditor
gleichzeitig Unterricht am Konservatorium in Nürnberg.
„Nicht nach den Leuten
richten, das ist der Größte Fehler denn du machen kannst.“,
riet ihm damals ein befreundeter Pianist. Und das befolgte Lucky auch.
„Die Sache ist schon im
Vorhinein zum Scheitern verurteilt, wenn man es halbherzig angeht“.
Und so startet Lucky bereits mit seiner Beatles Cover Band „The Black
Bones“ im Jahr 1964 in das Musikgeschäft. Schnell wurde die
gewissenhafte Arbeit der Musiker belohnt – sie wurden Vizemeister bei
der Beatmeisterschaft in Nordbayern und erlangten überregionale
Beachtung.
Dadurch erfolgte auch schon
das erste Angebot, das Lucky von der damals bekannten amerikanischen
Ska-Band erhielt. „Damals habe ich mich aber noch nicht getraut, die
große Welt zu schnuppern.“, reflektiert er.
„Wenn heute ein
20jähriger auf mir zukommen würde und sagen würde, er
möchte eine Beat-Band gründen, wäre ich sofort mit
dabei.“, fügt Lucky bei und man weiß, er meint es ernst.
1967 wechselte er zu „The
Bentox“ und dort durfte er dann doch die große Welt schnuppern.
Denn diese Band führte ihn 1969 nach Vietnam, während des
dortigen Kriegs. Mit seinen Bandkollegen tourte er durch fast komplett
Vietnam, hatten jeden Tag zwei bis drei Auftritte und unterhielten die
amerikanischen GI’s in ihren Militärstützpunkten.
Auch wenn sich die Band 1973
trennte, sein sich ständig änderndes Musikerleben führte
Lucky – wer hätte es anders gedacht – auch diese Mal in neue
Projekte. Mit „Aera“ war er 1976 ein Jahr lang als Schlagzeuger
unterwegs.
1984 führte Ludwig zu der
Tennie Band „BeeBob“, mit derer er im Vorprogramm von „Shakin’ Stevens“
unterwegs war. Auftritte bei der Formel 1 und in der TV-Sendung „Im
Schlachthof“ gehörten zu dem Spektrum der Band
Eine Tournee durch die
großen Städte Europas folgte. „Das war eine Rennerei, jeden
Tag ein anderes Hotel, eine andere Stadt, das war schon verrückt.“
Nach einer LP und einer Maxi
Single war dann 1987 Schluss. Es folgten Jahre der eigenen Erprobung.
1995 folgten 3 Piano CDs. 2001 hatte er schon Shivas Dance komponiert
und davon eine DVD veröffentlicht.
Seither hat sich Lucky ganz
und gar den eigenen Kompositionen verschrieben und ist damit unter
anderem das ein oder andere Mal im Jungen Theater beim „Offenen Podium“
zu hören. Aktuell hat er auch schon wieder 10 neue Stücke im
Kopf, niedergeschrieben hat er keines davon. „Meine Stücke muss
ich nicht aufschreiben, die sind da oben gespeichert.“ , und deutet
lächelnd auf seine Stirn.
Für das Leben als Musiker
hat er sich bewusst entschieden, bewusst auf Materialismus verzichtet
und es nie bereut. Das geht aber auch nur mit dem entsprechenden
Partner. „Meine Rosi unterstützt mich und stützt nicht meine
kreativen Flügel, ihr hab ich viel zu verdanken.“
Seine besondere Lebensweise
merkt man Lucky an, er wirkt erfüllt, zufrieden und zutiefst
ausgeglichen. Lucky Schmidt aus Bammersdorf ist nicht nur ein
besonderer Musiker.
INFO: Lucky steht bei Bedarf
auch gerne für Ihren Anlass zur Verfügung. Sie erreichen ihn
unter 09191 14063.
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